Seoul, offiziell als Seoul Special City (서울특별시) bekannt, ist die Hauptstadt und größte Metropole Südkoreas. Laut der Volkszählung 2020 hat die Stadt Seoul 9,9 Millionen Einwohner und bildet mit der umliegenden Metropole Incheon und der Provinz Gyeonggi das Herz der Seoul Capital Area, welche mit circa 26 Millionen Einwohner etwa 50% der Gesamtbevölkerung Südkoreas beheimatet. Seoul gilt als globale Stadt und wurde vom "Globalization and World Cities Research Network (GaWC)" als sogenannte Alpha-City eingestuft. 2014 war Seoul nach Tokio, New York City und Los Angeles die viertgrößte Metropole der Welt.

Seoul wurde 2015 von Arcadis als Asiens lebenswerteste Stadt mit der zweithöchsten Lebensqualität weltweit eingestuft, mit einem Pro-Kopf-BIP (PPP) von rund $40.000. Seoul war die Hauptstadt verschiedener koreanischer Staaten, darunter Baekje, Joseon, das koreanische Kaiserreich, Goryeo (als zweite Hauptstadt) und das heutige Südkorea. Die Stadt liegt strategisch günstig am Han-Fluss. Die Geschichte Seouls reicht mehr als zweitausend Jahre zurück und die Stadt wurde 18 v.Chr. vom Volk von Baekje, einem der Drei Königreiche Koreas, gegründet.

Seoul wurde 2010 zur Weltdesignhauptstadt ernannt. Die Stadt ist der Geburtsort des K-Pop und der koreanischen Welle, denn sie ist das Herz der koreanischen Kultur und der großen Medien-, Unterhaltungs- und Rundfunkanstalten.

Namensgebung
Die Stadt war früher unter folgenden Namen bekannt: Wiryeseong (위례성) in der Baekje-Ära, Hanyang (한양) während Goryeo, Shilla und Joseon, Hanseong (한성) während Joseon und Keijō oder Gyeongseong (경성) während der Japanischen Besetzung Koreas. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Befreiung Koreas erhielt die Stadt ihren heutigen Namen, der sich aus dem koreanischen Wort für "Hauptstadt" ableitet, von dem man annimmt, dass es von einem alten Wort, Seorabeol (서라벌), abstammt.

Anders als die meisten Ortsnamen in Korea hat "Seoul" kein entsprechendes Hanja (chinesische Schriftzeichen, die in der koreanischen Sprache verwendet werden).